Glossar / B / Benutzeroberfläche, Benutzererlebnis, Produkterlebnis

Benutzeroberfläche, Benutzererlebnis, Produkterlebnis

Design von Benutzeroberflächen (UI) vs. Design von Benutzererlebnissen (UX)

Obwohl es sich um unterschiedliche Bereiche des Designs handelt, werden UI und UX häufig synonym verwendet oder zusammen als alleinige Disziplin des Software-UI- oder -UX-Designs angeführt. Die Tendenz, sie zu kombinieren oder zu verschmelzen, resultiert größtenteils daraus, dass der Benutzer in den Fokus rückt und weniger aus den Fähigkeiten und Praktiken innerhalb der zwei Designbereiche.

Wenn ein Benutzer mit einer Anwendung oder Website interagiert, sind UI und UX untrennbar miteinander verbunden. Die beiden gibt es nur im Paket: Das eine ist ohne das andere kaum möglich. Trotzdem konzentrieren sich die beiden Disziplinen auf ganz unterschiedliche Ziele. Während die Benutzeroberfläche in erster Linie künstlerisches Handwerk ist, setzt UX den Fokus auf das Benutzerverhalten.

Kurz erklärt: UI-Design

Im Software-Kosmos sind Designer von Benutzeroberflächen auch als Grafikdesigner bekannt. Sie planen und gestalten das ästhetische Erscheinungsbild einer App oder Website in Form von Layouts, Elementen und Bildern. Im Workflow der Produktentwicklung sorgen UI-Designer etwas globaler gesehen dafür, dass das kreative Konzept in der App oder auf der Website umgesetzt wird und erstellen Prototypen von Funktionen oder Produkten.

Kurz erklärt: UX-Design

Ziel von Benutzererlebnis- oder UX-Designern ist es, die Interaktionen des Benutzers vor dem Hintergrund der Benutzeroberfläche zu optimieren. Sie testen, experimentieren und sammeln Erkenntnisse und Feedbackrund um das Benutzerverhalten im Zusammenhang mit Layout, Elementen und Bildern innerhalb der App und der Website. Und das für Prototypen und Live-Versionen. UX-Designer betrachten, wie der Benutzer operativ mit der Benutzeroberfläche interagiert und inwiefern diese Interaktion störungsfrei abläuft und den Benutzer effizient in das Produkt einbindet.

Wie UI- und UX-Designer zusammenarbeiten

Sobald ein erster Entwurf für den Prototyp der Benutzeroberfläche vorhanden ist, sucht der UX-Designer nach Möglichkeiten, wie der UI-Designer das Produkt weiter optimieren kann. Lässt sich das Design einfach bedienen? Ermöglicht es dem Benutzer, effizient mit dem Produkt zu interagieren und darin zu navigieren? Verfolgt der Benutzer sein ursprüngliches Ziel oder ändert es sich? Welche Änderungen könnten zu einem reibungsloserem Erlebnis führen? Mit den Erkenntnissen und Empfehlungen, die der UX-Designer aus Tests und Experimenten generiert, kann der UI-Designer die Benutzeroberfläche sinnvoll aktualisieren, sodass das Design im Einklang mit dem Zweck steht.

Wie unterscheiden sich UI und UX?

Nachdem die Produkt- oder Funktions-Schnittstelle an die Programmierer übergeben wurde, ist der Job des UI-Designers größtenteils abgeschlossen. Doch auch wenn das Produkt oder die Funktion bereits entwickelt, getestet und eingeführt wurde — der UX-Designer ist erst auf dem halben Weg zum Ziel. Da die Bedingungen für App- oder Website-Optimierung weitgehend vom Kontext abhängen, müssen UX-Designer einen ganzheitlicheren Ansatz für die Benutzeroperationen verfolgen.

Beim Sammeln von Daten aus Produkt- und Benutzeranalysen, Design-Experimenten und Forschung wendet der UX-Designer sich ständig wiederholende Prozesse an, in denen Fragen wie Gerätetyp, BenutzerSegment , Geografie und Demografie eine Rolle spielen. Erkenntnisse aus der UX werden an die UI geleitet. Hier werden Änderungen an der Benutzeroberflächen umgesetzt und so das Design auf Basis von Analyseergebnissen zu wichtigem Benutzerverhalten verbessert. Während der UI-Designer für ein konstantes Erscheinungsbild und allgemeines Gefühl eintritt, um die Markenkontinuität des Produkts zu sichern, ist der UX-Designer ständig auf der Suche nach Iterationen, die zu besseren Interaktionen und einer höheren Benutzerfreundlichkeit führen können.

Bei IHS Markit nutzte das iLEVEL-Team die Produktanalyse, um zu verstehen, wie die Benutzer mit einer neuen Benutzeroberfläche interagierten, während sie sich in der Betaphase befand. Wenn ein Nutzer zwischen den beiden Oberflächen wechselte, bot IHS Markit ihm eine In-App-Umfrage an, in der er gefragt wurde, warum er die eine Oberfläche der anderen vorzog.

UI- und UX-Design vs. Produkterfahrung (PX)

PX beschreibt die Benutzerreise im Kontext größerer Lebenszyklusphasen und -ergebnisse. Anstatt wie bei der UX die Art und Weise zu betrachten, wie Benutzer mit Elementen des Produkts interagieren, beschäftigt sich die Produkterfahrung mit der Frage, ob der Benutzer auf seiner Reise durch Registrierung undOnboarding bis zur wachsenden Kundenbindung den Wert des Produkts erkennt. Anders als das UI-Design ist die PX-Optimierung in erster Linie Fachbereich des Produktmanagements und kommt erst nach Produkt- und Funktions-Launch zum Einsatz. Und im Gegensatz zum UX-Design sind bei der PX-Optimierung umfassendere Konvertierungs-Kennzahlen wie Abwanderung und Erweiterung relevant. Häufig wird ein mehrdimensionaler Lösungsansatz verfolgt, um ein bestimmtes, mit Geschäftsdaten korrelierendes Ergebnis zu erzielen.

Wo kann ich mehr über UI- und UX-Design erfahren?

Für diejenigen, die sich etwas eingehender mit UI- und UX-Design befassen möchten, gibt es eine Reihe von interessanten Büchern, darunter „Don't Make Me Think“ von Steve Krug, „Quantifying the User Experience“ von Morgan Kaufman und „About Face“ von Alan Cooper et al. Zusätzlich finden Sie auf der Pendo-Website hilfreiche Ressourcen zu den Grundlagen von UI-Design, einen Überblick über UX-Analysen und den Vormarsch der Benutzererlebnis-Optimierung.