Die Benutzerbindung ist eine wichtige Kennzahl zur Messung des Wachstums von SaaS- und digitalen Produkten. Sie kann anhand von zwei Kohortenarten gemessen werden: der Bindung neuer Nutzer*innen und der allgemeinen Benutzerbindung. Bindung neuer Nutzer*innen: Untersucht Erstbenutzer*innen innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens (in der Regel ein Monat oder eine Woche). Es wird berechnet, wie viel Prozent diese*r Nutzer*innen in später wieder zurückkehren. Die allgemeine Benutzerbindung verfolgt den Prozentsatz aller Nutzer*innen, die im Laufe der Zeit zurückkehren, und steht für die langfristige Zufriedenheit und Loyalität wider. Die Benutzerbindung kann Benutzeranmeldungen global, Anmeldungen für bestimmte Benutzeruntergruppen oder bestimmte Verhaltensweisen wie die Verwendung einer Funktion oder das Abschließen eines Workflows messen.
Analysen der Benutzerbindung können folgende Fragen beantworten:
Das Team von Oranj stellte beispielsweise fest, dass die Kunden, die sie an sich binden konnten, die Plattform sehr oft besuchten und den Onboarding-Prozess abschlossen. Auf der Grundlage dieser ersten Einblicke nutzten sie die Produktnutzungsdaten, um herauszufinden, wo die Benutzer während des Onboarding-Prozesses abbrachen. Dann arbeiteten sie daran, den Onboarding-Prozess zu optimieren und letztendlich die Kundenbindung zu erhöhen.
Benutzerakquise ist teuer. Oft dauert es Jahre, bis SaaS-Unternehmen mit einem neuen Kunden Gewinn erzielen. Das Versäumnis, Kunden zu binden, bedeutet, dass jeder Abschluss eines neuen Geschäfts zu einem finanziellen Verlust führt. Nur wenn Kunden über die Amortisationszeit hinaus gehalten werden, kann ein Unternehmen durch jeden Kunden einen Gewinn erzielen.
Die Begriffe sind verwandt, aber es gibt einen Unterschied. Die Benutzerbindung betrachtet die Person, die sich anmeldet, um ein Produkt zu verwenden (Nutzungskennzahl), während die Kundenbindung das Konto betrachtet, das für die Nutzung des Produkt aufkommt (Finanzkennzahl). Für Verbraucherunternehmen sind Benutzer- und Kundenbindung im Wesentlichen gleich, da der einzelne Benutzer üblicherweise auch derjenige ist, der für die Dienstleistung zahlt.
Kurz gesagt: Benutzerbindungsraten und Abwanderungsraten sind die Umkehrung des jeweils anderen. Während die Benutzerbindung misst, wie viele Benutzer innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu einem Produkt zurückkehren, misst die Abwanderungsrate die Anzahl der Benutzer, die ein Produkt innerhalb desselben Zeitraums nicht mehr nutzen. Obwohl es sich um zwei Seiten derselben Medaille handelt, entscheiden sich viele Unternehmen dafür, die Daten aus der Perspektive der Benutzerbindung zu betrachten, da diese einen positiveren Ausblick bietet und gleichzeitig hilft, Bereiche mit Verbesserungspotenzial zu identifizieren. Unabhängig davon, welche Metrik Sie verwenden, ist es wichtig, den richtigen Zeitraum zu wählen. Dies hängt davon ab, wie die regelmäßige (oder ideale) Nutzung Ihres Produkts aussieht. So ist beispielsweise ein kürzerer Zeitraum für ein Produkt sinnvoll, das täglich verwendet wird, während ein Produkt, das monatlich verwendet wird, einen längeren Zeitraum für die Bindungs-/Abwanderungsmessung rechtfertigt.
Sobald Sie sich für einen geeigneten Zeitraum und eine Kohortenart entschieden haben, ist die Messung der Benutzerbindung ganz einfach. Verwenden Sie zunächst die Produktanalyse, um die Anzahl der Nutzer*innen zu Beginn des Zeitraums mit der am Ende des Zeitraums zu vergleichen. Um Ihre Benutzerbindungsrate zu berechnen, teilen Sie die erste Zahl durch die zweite Zahl. Wie oben erwähnt, können Sie Ihre Benutzerbasis segmentieren, um die Kundenbindung aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Die Benutzerbindung kann nach neuen Benutzerkohorten oder für alle Nutzer*innen gemessen werden und kann Benutzeranmeldungen für das gesamte Produkt, Anmeldungen für eine Teilmenge von Nutzer*innen oder die Bindung für bestimmte Verhaltensweisen verfolgen.