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Produktbasiertes Wachstum

Was bedeutet produktorientiertes Wachstum?

Produktbasiertes Wachstum beschreibt eine Unternehmensstrategie, bei der die Software eines Unternehmens im Mittelpunkt der Buying Journey und häufig auch eine zentrale Rolle für das Kundenerlebnis insgesamt steht. Eine produktbasierte Wachstumsstrategie setzt voraus, dass das Produkt selbst — seine Funktionen, Performance und Viralität — einen Großteil des „Verkaufsprozesses“ leistet.

Was macht produktbasiertes Wachstum einzigartig?

Das Hauptunterscheidungsmerkmal des produktgesteuerten Wachstums besteht darin, dass das Produkt im Mittelpunkt der Markteinführung steht. In produktgesteuerten Unternehmen richten sich die Vertriebs- und Marketingteams neu aus und überlassen dem Produkt (sowie dem positiven sozialen Feedback, das es generiert) die Führung.

Für Unternehmen, die ein Freemium-Produkt anbieten, wird das Produkt selbst zu einem Verkaufs- und Marketinginstrument, da es neue Benutzer anzieht, ohne dass Geld für Werbekampagnen oder zusätzliche Vertriebsmitarbeiter ausgegeben werden muss. In ähnlicher Weise erlauben produktbasierte Wachstumsstrategien den Nutzern oft, ein Produkt kostenlos zu testen, mit der Absicht, ihnen einen ausreichenden Mehrwert zu bieten, um sie zu einem Upgrade auf die kostenpflichtige Version zu bewegen.

Warum ist produktbasiertes Wachstum wichtig?

Mit zunehmendem Wachstum eines Unternehmens und einer wachsenden Anzahl von Kunden und Interessenten wird ein 1: 1-Kundenbetreuungs- und Vertriebsmodell von Mensch zu Mensch immer unrentabler. Ein produktbasiertes Wachstum hilft Unternehmen, weiter zu skalieren und effektiv zu wachsen, indem einige der wichtigsten Onboarding-, Support-, Vertriebs- und Marketingfunktionen automatisiert werden und Kunden und Interessenten direkt in der App interagieren können. Dadurch haben die Mitarbeiter eines Unternehmens mehr Zeit für strategische und sinnvolle Aufgaben und können sich darauf verlassen, dass die Nutzer aller Bereiche die Unterstützung und Informationen erhalten, die sie benötigen.Mit anderen Worten: Produktbasiertes Wachstum ist kein Ersatz für menschlichen Einsatz im Kundendienst, sondern vielmehr eine Ergänzung dazu.

Was steckt hinter produktbasiertem Wachstum?

Der Begriff „produktbasiertes Wachstum“ wurde ursprünglich 2016 von Blake Bartlett bei OpenView geprägt,obwohl die dafür maßgeblichen Grundsätze schon früher bekannt waren. Der Grund für den Anstieg des produktbasierten Wachstums waren Unternehmen, die mit verschiedenen Modellen experimentierten (Freemium"-Produktmodelle, selbständige Führungen usw.), um zu wachsen und gleichzeitig Gewinne zu erzielen. In traditionellen Wachstumsmodellen waren Wachstum und Rentabilität eine gegensätzliche Sache. Das Streben nach dem einen ging auf Kosten des anderen. Das produktbasierte Wachstum überwand diese Gegensätzlichkeit, und diejenigen Unternehmen, die sich dessen Taktiken und Strategien zu eigen machten, erzielten in beiden Bereichen beispiellose Erfolge.

Wie steigern Self-Service-Testversionen oder Freemium produktorientiertes Wachstum?

Im Mittelpunkt einer produktbasierten Wachstumsstrategie steht häufig eine Self-Service-Testversion oder eine Freemium-Option, die es potenziellen Kunden ermöglicht, das Produkt unabhängig und kostenlos zu testen, und zwar zeitlich und/oder funktional begrenzt und häufig ohne Einbeziehung eines Verkäufers. Dieser Self-Service-Ansatz passt sich an veränderte Käuferpräferenzen an, insbesondere in der Recherche- und Bewertungsphase der Buying Journey. Viele Käufer möchten vor dem Kauf ein Produkt ausprobieren und verlassen sich weniger auf die Unterstützung eines Verkäufers als auf ihre eigenen Erfahrungen. Hinzu kommen Kunden- und soziale Bezeugungen, die sie auf Bewertungsseiten und in sozialen Netzwerken entdecken.

Viele Unternehmen nutzen diese Testversions- und Freemium-Erlebnisse, um die Produktnutzung und die Interaktionen zu messen, bewerten Kundenkontakte und Timing und steuern entsprechend Konversionsangebote und Sonderangebote. Citrix beispielsweise nutzte Produktanalysen, um ein bestimmtes Muster der Testnutzung zu identifizieren, das eine höhere Konversionsrate in zahlende Kunden hatte als andere. Das Team entwickelte daraufhin einen Onboarding-Prozess, der die Testnutzer auf diese speziellen Funktionen lenkte, und konnte so die Konversionsrate für die Testversion um 28 Prozent steigern.

OpenView, eine führende VC-Firma, die sich auf Softwareunternehmen in der Expansionsphase konzentriert, sieht die Bedeutung des produktbasierten Wachstums und des Freemium-Modells darin:

Wie reduziert produktorientiertes Wachstum die Kundenakquisitionskosten?

Eine produktorientierte Wachstumsstrategie kann sich positiv auf die Kundenakquisitionskosten (CAC) auswirken, da die Belastung der Verkaufsteams verringert wird. Vertriebs- und Marketingkosten tragen zu den Kundenakquisitionskosten bei. Je mehr Druck nach unten ein Unternehmen auf diese Kosten ausüben kann, desto besser werden die Effizienzkennzahlen wie die CAC.

Was ist eine produktbasierte Wachstumsstrategie?

Bei einer produktbasierten Wachstumsstrategie steht das Produkt im Mittelpunkt des Geschäftswachstumsmodells eines Unternehmens. Wie die Strategie in der Praxis aussieht, hängt vom Unternehmen ab. Bei einer produktbasierten Wachstumsstrategie steht das Produkt im Mittelpunkt des Geschäftswachstumsmodells eines Unternehmens. Im Rahmen einer solchen Strategie können Ziele für wichtige Wachstumskennzahlen festgelegt werden, z. B. ein bestimmter Prozentsatz an neuen Umsätzen, die Anzahl oder der Prozentsatz der Leads für neue Geschäftsmöglichkeiten, der Umfang des Funktions- oder Nutzungswachstums bei bestehenden Kunden usw., die durch produktbasierte Maßnahmen wie Freemium-Versionen, selbstgesteuerte Demos und In-App-Benachrichtigungen über neue Funktionen und Produktangebote erreicht werden. Je stärker der Vertrieb, das Marketing und der Support durch das Produkt selbst vorangetrieben werden, desto stärker tendiert ein Unternehmen zu einer produktbasierten Strategie.

Wie binde ich produktorientiertes Wachstum in die produktorientierte Strategie meines Unternehmens ein?

Produktbasiertes Wachstum ist nur ein Teil einer breiteren produktbasierten Strategie. Diese geht über die Probe-/Kaufphase einer Self-Service-Buying-Journey hinaus, um andere Interaktionen vor und nach dem Kauf zu integrieren, bei denen das Produkt im Mittelpunkt steht. Zum Beispiel kann eine produktbasierte Strategie auch bedeuten, Aspekte wie Vertrieb, Marketing, Service, Support und Schulung in das Produkt einzubeziehen. So werden Reibungspunkte verringert und die kontextbezogene Relevanz für die Endbenutzer erhöht. Hier laufen Unternehmensfunktionen und Kundeninteraktionen, die zuvor über andere Kanäle ausgeführt wurden, im Produkt zusammen, um das Produkt nützlicher, ansprechender und letztendlich für Kunden und Endbenutzer wertvoller zu machen.

Welche Beispiele gibt es für produktbasiertes Wachstum? 

Produktorientiertes Wachstum wird je nach Unternehmen auf unterschiedliche Weise umgesetzt. Citrix beispielsweise hat für die kostenlose Testversion seines ShareFile-Produkts persönliche Onboarding-Nachrichten erstellt, und zwar auf Grundlage der Gründe, aus denen Benutzer ein Konto erstellt haben. Durch den Einsatz von In-App-Nachrichten, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Nutzer eingehen, konnte das Unternehmen eine 60-prozentige Steigerung der Konversionen für die kostenlose Testversion verzeichnen. Covetrus wiederum verwendete Produktanalysen zum bessern Verständnis des Benutzerverhaltens, erstellte auf dieser Grundlage In-App-Anleitungen und Onboarding-Meldungen und holte in der App Feedback ein, um umittelbar auf die Kundenprioritäten einzugehen. 

Wie kann ich mehr über produktorientiertes Wachstum erfahren?

Pendo hat ein umfassendes E-Book darüber veröffentlicht, wie ein produktorientiertes Unternehmen aufzubauen ist. Es steht hier zum Download zur Verfügung. Außerdem wurde ein Product-led Hub mit aufschlussreichen Inhalten darüber eingerichtet, wie die Produkte eines Unternehmens zur Förderung von Wachstum und Geschäftserfolg genutzt werden können.